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SUDING-Gastbeitrag: Der Zweck heiligt nicht jedes Mittel
Die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Katja Suding schrieb für die „Nordwest-Zeitung“ (Samstagsausgabe) den folgenden Gastbeitrag:
Ich finde es gut und richtig, dass junge Menschen engagiert für ihre Überzeugungen eintreten und politisch mitmischen. Das gilt ganz besonders, wenn es sich um ein wichtiges Anliegen wie den Klimaschutz handelt. Deswegen haben die Schülerinnen und Schüler der Fridays-for-Future-Demonstrationen zuallererst meinen Respekt.
Es spielt aber auch eine wichtige Rolle, in welcher Form man sich politisch engagiert. In Deutschland gilt die Schulpflicht; und zwar für alle und unabhängig von der politischen Einstellung. Zu billigen oder sogar zu fordern, dass die Schulpflicht ausgesetzt wird, weil es sich in diesem Fall um ein vermeintlich „gutes“ Anliegen handelt, ist falsch.
Davon geht das fatale Signal aus: Ob Recht gilt oder nicht, hängt vom politischen Standpunkt ab. Man stelle sich nur einmal vor, die Schülerinnen und Schüler würden während der Schulzeit gegen Zuwanderung oder für Atomkraft auf die Straße gehen. Hätten sie dann immer noch die Unterstützung von Politikern der Grünen und Linken? Wohl kaum!
Es steht außer Frage: Auch die Freien Demokraten wollen das Klima schützen, damit unsere Umwelt für kommende Generationen lebenswert bleibt. Aber der Zweck heiligt nicht jedes Mittel. Die Schulpflicht gilt zum Wohle der Kinder. Denn schließlich ist auch Bildung Zukunft.
Und ganz nebenbei: Protest wirkt nicht nur zur Unterrichtszeit. Wenn junge Menschen einen Teil ihrer Freizeit dafür opfern würden, würde das ihren Anliegen sogar noch mehr Glaubwürdigkeit verleihen.