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DÜRR: Kernkraftwerke als Reserve erhalten

 

Im Interview mit den Tagesthemen sprach FDP-Fraktionschef Christian Dürr über die Notwendigkeit, Kernkraftwerke über den 15. April hinaus in Reserve zu halten.

AKW

Dass die Kraftwerke jetzt noch am Netz seien, sei auf die dramatische Situation im letzten Winter zurückzuführen. Doch auch nach wie vor befände man sich in energiepolitisch herausfordernden Zeiten. „Wir könnten uns auch eine Laufzeitverlängerung vorstellen. Aber lasst uns doch zumindest nicht sofort mit dem Rückbau beginnen, sondern diese Reserve zumindest erhalten. Denn eine dramatische Situation kann unter Umständen wiederkommen. Und darauf sollte man vorbereitet sein“, mahnt Dürr deshalb an. Natürlich sei es das Ziel, in Zukunft ohne Kernenergie auszukommen. Jetzt gehe es aber darum, sich Optionen offenzuhalten, „damit wir nicht erneut unter Umständen vor einer Wand stehen, wenn wir dann keine Option mehr zur Verfügung haben“.

Deutsche Industrie wettbewerbsfähig halten

Zudem drängte Dürr darauf, die Debatte rationaler zu führen. Man habe drei sehr sichere Kernkraftwerke in Deutschland, deren Reservehaltung energiepolitisch geboten sei – „auch vor dem Hintergrund, dass wir auf die Strompreise achten müssen und auf die Verbraucherinnen und auf Verbraucher, die privaten Haushalte, aber ebenso die deutsche Industrie. Die muss wettbewerbsfähig bleiben“, so Dürr. Zudem sei es klimapolitisch auch nicht sinnvoll, dass wir zur Zeit Kohlekraftwerke am Netz haben, um die Grundlast zu gewährleisten.

„Ich sage aber ganz offen: Mir wäre natürlich ein Weiterbetrieb lieber. Aber als Realpolitiker sehe ich, dass es dafür zurzeit leider im Deutschen Bundestag zurzeit keine Mehrheit gibt. Und deswegen ist mindestens diese Reserve die zweitbeste Option.“ Zudem seien auch zwei Drittel der Deutschen nach jüngsten Umfragen für einen Weiterbetrieb oder mindestens eine Haltung in der Reserve.

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Das ganze Interview finden Sie hier.

Weitere Antworten auf die Frage, wie Deutschland Energiesouveränität erlangen kann, finden Sie in unserem Positionspapier Mission Tomorrow: Energiesouveränität als Antwort auf den Russischen Energiekrieg.

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