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Stephan Thomae
Pressemitteilung

THOMAE-Gastbeitrag: Kopftuchverbot für Mädchen muss geprüft werden

Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Stephan Thomae schrieb für die „Nordwest-Zeitung“ (Samstagsausgabe) den folgenden Gastbeitrag:

Die Fraktion der Freien Demokraten respektiert das Recht auf freie Religionsausübung sowie das Recht der Eltern, ihre Kinder religiös zu erziehen.

Wenn aber Eltern bereits jungen Mädchen das Tragen eines Kopftuches in der Öffentlichkeit auferlegen, unterwerfen sie ihre Töchter schon im Kindesalter einem Frauenbild, das mit unseren Vorstellungen von der Menschenwürde und der Freiheit zur Persönlichkeitsentfaltung nicht in Einklang zu bringen ist. Wir müssen von den Muslimen in Deutschland erwarten können, dass sie unsere Werte und Persönlichkeitsrechte anerkennen. Das heißt nicht, dass sich Menschen mit Migrationshintergrund komplett assimilieren und ihre Kultur aufgeben müssen. Wir respektieren die Religion und Kultur der Menschen, die Teil unserer Gesellschaft werden wollen.

Wenn Eltern aber schon von kleinen Mädchen das Tragen eines Kopftuches in der Öffentlichkeit verlangen, erschweren sie deren Integration in den Kreis der Spiel- und Schulkameraden ihrer Altersgruppe. Der Staat darf hier nicht untätig bleiben, sondern muss das Recht der Kinder auf freie Entfaltung verteidigen, auch wenn es dieses Recht gegen die eigenen Eltern zu verteidigen gilt. Mädchen mit Kopftuch werden zudem unfreiwillig sexualisiert.

Durch das Tragen von Kopftüchern werden jungen Mädchen bestimmte Verhaltensnormen aufgezwungen, die nicht altersgerecht sind. Deshalb muss auch ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren in der Öffentlichkeit eingehend geprüft werden.

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